Stilleben, als Ausdruck und Zurschaustellung der gesellschaftlichen Wertevorstellungen und Verhältnisse der jeweiligen Zeitepoche. Die Stilleben Serien "Nature Morte - Sehnsucht" befassen sich mit Sexspielzeugen, die zugleich den technischen Fortschritt sowie die Bedürfnisse und Phantasmen der Menschen im 21. Jahrhundert widerspiegeln. So sind diese "Thematischen Stilleben" - eine Ansammlung von Symbolen der Funktion und Sehnsucht - ein Beitrag zu unserer gegenwärtigen Realität, zu der kollektiv praktizierten Fiktion von Liebe, Sexualität, Glück, Erfüllung und Begierde. Die Bilder thematisieren die Einsamkeit und Zerbrechlichkeit der Männer, inmitten einer zunehmend aggressiv-feministischen Gesellschaftsstruktur, bei welcher der Kampf um die Gleichberechtigung zuweilen in Diskriminierung der Männer umschlägt.
In der Sexspielzeug-Industrie manifestieren sich die gesellschaftlichen Zustände sowie die sich wandelnden Rollen von Mann und Frau. Während die Sexspielzeuge für Frauen auf Funktionalität und Leistung setzen - verpackt in attraktives bizarres, buntes, oft überhöhtes Design - ist der Großteil der Sexobjekte zur Befriedigung der Männer möglichst natugetreu und "gefühlsecht" gestaltet. Auch in den Produktbeschreibungen werden die Objekte für Männer verstärkt mit emotionalen Argumenten angepriesen. So sollen sich die Materialien wie ™echte Haut∫ anfühlen und werden unter der Bezeichnung "Cyberskin" verkauft. An manchen Verpackungen werden sogar kleine Materialproben in Form von offenen Mündern oder Miniatur-Vaginas montiert, anhand derer sich die potentiellen Käufer von der "Natürlichkeit" des Gefühls überzeugen können. Viele der weiblichen Attrappen sind häufig Abgüsse der Geschlechtsteile von existierenden Pornostars. Die Sexpuppen haben auch immer einen Namen, einen Charakter, eine angedeutete Identität und Geschichte. Hierbei steht nicht so sehr die Ästhetik im Vordergrund, sondern die Verwirklichung der Illusion von Weiblichkeit und Auslebung der männlichen Gefühle. Der Mangel und die Begierde der Männer scheinen im Versprechen der Emotionalität eine Erfüllung zu suchen.
Die Vermarktung der Produkte zur Befriedigung der Frauen setzt hingegen verstärkt auf Ästhetik, Farben, attraktive Formen und Technik. Die Objekte ähneln oft Skulpturen oder gar Küchengeräten. Die Argumentation für weibliche Käufer ist stärker motorischer, leistungsorientierter Natur. Die Frauen suchen also eher einen leistungsfähigen, jederzeit verfügbaren Penis-Ersatz aber nicht einen Mann, während die Männer einen Anschluss an das Reale und die Möglichkeit zur Auslebung ihrer Gefühle und persönlicher Phantasien suchen. Frauen befriedigen sich abstrakter, Männer brauchen die Suggestion eines wirklichen, menschlichen Bezugs. Dieser Zustand spiegelt teilweise für mich auch die Situation zwischen Männern und Frauen in der gegenwärtigen europäischen Gesellschaft wieder. Immer mehr Frauen sind intellektuell, materiell und im sozialen Kontext in der Lage sich das zu nehmen was sie wollen oder brauchen, während Männer zunehmend orientierungsloser in ihrer gesellschaftlichen und sexuellen Rolle werden.
Eine Frau die mehrere Dildos oder sonstige Objekte zur sexuellen Befriedigung besitzt und benutzt, wird im allgmeinen als amüsant, cool oder selbstbewusst empfunden. Sie kann öffentlich darüber sprechen und auch in Kombination mit einem Sexualpartner oder Partnerin die Objekte einsetzen. Ein Mann, der Sexpuppen, Vaginas und ähnliche Objekte zur sexuellen Befriedigung besitzt und benutzt, gilt im allgemeinen als Verlierer und Freak, der für keine Frau attraktiv sein könnte. Würde er sich öffentlich dazu bekennen, würde er bei den meisten Menschen auf Ablehnung sto˚en. Diese Reaktions- und Wertungsmuster werden auch stark in den Massenmedien kommuniziert. In mehreren "Nature Morte" Arrangements werden die verschiedensten Objekte sowohl zur männlichen als auch weiblichen Befriedigung zusammengestellt. An diesem Ort treten sie miteinander in Dialog, spiegeln Sehnsüchte, Wertesysteme und Begierden wieder. __________________________________________________________
"Von Attrappen und Poesie-Erregern – Bianca Patricias Wiederverzauberung des Geschlechts" Text von Claudia Fischer
Es gibt Dinge, die selten sichtbar werden, obwohl es sie im Überfluss gibt. Ihre unterirdischen Ströme von permanentem Angebot und sich still vollziehender Nachfrage fließen breit und unbemerkt. Der Markt der oft aufwändig produzierten Geschlechtssubstitute ist ein solcher Überflussmarkt. Containerweise werden abenteuerliche Plastikdildos und „gefühlsechte“ Multifunktionsunterleiber durch die Welt gesendet. Bianca Patrizia hat aus diesem Strömen einige Kisten Versandware an die Oberfläche gezogen und die bizarren Objekte zu irritierenden Stillleben arrangiert. Die Fotografien, die dabei entstanden, präsentieren und entziehen dem Betrachter die aufgenommenen Objekte gleichzeitig und gleichermaßen. Schnell wird er von der subtilen Zeigelust der Bilder in Bann gezogen, die – visuell hyperreal – gefäßhaft anmutende Solitäre und reduzierte Arrangements verschiedener Einzelobjekte, irritierende Potpourris aus Sexhilfen und Primärgeschlechtsteilen sowie die manieristische Zusammenstellung üppiger Fruchtensembles abbilden. Was ästhetisch auf den ersten Blick ohne weiteres gefällt, wirkt bereits auf der ersten Metaebene vor allem verunsichernd schön. Aufgetaucht aus dem Schmuddel- und Schummerlicht verallgemeinerter und verallgemeinerbarer Erotik, wirken die Sexspielzeuge hier ätherisch, zerbrechlich und filigran. Es geht eine subtile Kühle und stille Melancholie von ihnen aus, die eher das Unerfüllte und Unerfüllbare im Umgang mit ihnen hervorheben, als die heißen Erregungen, mit denen die Hersteller für sie werben. Geschichtslos und schweigend liegen die bleichen Torsi, Phalli und übrigen Gerätschaften nebeneinander - geschichtslos und schweigend, wie der einsame, vögelnd-ungevögelte Sex mit den künstlich auf Körpertemperatur zu bringenden Ersatzobjekten. Und dennoch wirken diese Arrangements als eigentümliche „Poesie-Erreger“ eher zart und elegisch. Die Fotografie als Medium und Transportmittel einer solchen Wirkung blendet verfahrensimmanent die gesamte haptische wie olfaktorische Assoziationsebene aus, ohne deren Anregung die Objekte als Lustgenerator nicht funktionieren. Der pornographische innere oder aber real eingelegte Film, der Praktiken mit Geschlechtssurrogaten üblicherweise begleitet, bleibt eigentümlich leblos oder wird ganz unmöglich. Interessant dabei ist, dass die Fotos dennoch das unterschwellige Gefühl, das im direkten Kontakt mit den Objekten aufkommt, besser wiedergeben, als es in der echten Berührung mit ihnen gefühlt werden kann. Zu groß sind zunächst einmal das Erstaunen und neugierige Betasten dieser skurrilen Nachbauten lebendiger Geschlechtsorgane. Im Nachklang aber hinterlassen die unlebendige Kühle der Materialien, der süßliche Silikongeruch und die blassen Farben einen subtilen Anflug von Nekrophilie und das unbestimmte Gefühl, es mit parfümierten Untoten zu tun gehabt zu haben: Mit unlebendigen Vampiren, die immer nur gefickt werden wollen, die Sperma statt Blut trinken und selber nie zurückficken. Die Phallus-Imitate dagegen wirken eher wie aus dem Leib- und Männlichkeitskontext heraus gelöste Future Tools, die der autonomen Befriedigung gleich mehrerer weiblicher Bedürfnisse auf einmal dienen sollen und können. Sie sind Designobjekt, Küchengerät und eben: Ersatzphallus in einem und damit das ideale Autonomiezubehör abgeklärter Großstadtamazonen. Während die antiken Amazonen in ihrer kriegerischen Schwesterngemeinschaft dem Männlichen keineswegs abhold waren, bekämpfen sich die modernen Stadtamazonen – wie wir sie hier in der Gruppeninszenierung im Kölner Oberlandesgericht sehen - oft nur noch gegenseitig mit den abgeschnittenen Schwänzen ihrer Väter, Brüder und verflossenen oder aktuellen Liebhaber. Als hyperreales oder bizarr verfremdetes Plastikgerät erinnert der männliche Phallus nicht einmal mehr an das spritzende Blut oder den gellenden Schmerz der Entmannung der Männer, wodurch die Szenerie mythologische Tiefe beziehen könnte, sondern degradiert den erigierten Penis zum lächerlichen Gimmick wütender Weiber. Dass der Phallus und die inszenierte Wut der agierenden Frauen auf dem Amazonenbild nicht mehr bezogenen, sondern nur noch verweisenden Charakter haben, zeigen die eingeübten Posen einer sich selbst genügenden exzessiven weiblichen Selbstdarstellung. Heutiges Amazonentum hat das Männliche (mit seinen sämtlichen Attributen) als realen Außenbezug abgeschafft und stopft die lästigen Löcher gelegentlich auftretender Einsamkeit mit allzeit harten Plastiksurrogaten. Eine solche Einverleibung und der Raub des Männlichen sind natürlich nur so lange ungestraft zu vollziehen, als die Amazonengemeinde sich einstimmig darauf einschwört und von keiner männlichen Interessensvertretung emanzipatorischer Einspruch erhoben wird. Sobald aber die seelische Verhärtung durch künstliche Dauerpenetration zu einem Schmerz wird, mit dem keine mehr umgehen kann, speien die modernen Amazonen ihre Kunststoffgehilfen wieder aus und gehen mit solcherart ideologisch aufgeladenen Nudelhölzern aufeinander los: In Negligé und in der Hoffnung, irgendein standhaft immer noch beschwanzter Ritter könnte sie dabei sehen und unwiderstehlich finden. Eine solche „unmittelbare“ Begegnung der Geschlechter ist natürlich trotz aller gegenteiligen Konditionierungen das kollektiv beschworene Wunschmantra. Gleichzeitig haben sich vermutlich wenige Gesellschaften so weit in die Kluft zwischen medial geschürter Begehrensaufladung auf der einen und einem real zelebrierten Begehrensautismus auf der anderen Seite hinein gestürzt, wie die unsere. Weder die Entmannung des Mannes und der aseptisch lustvolle Umgang der Frauen mit dem losgelösten Phallus, noch die Flucht der Männer vor den rachsüchtig lustlosen Frauen in ebenso lustlose, aber wenigstens nicht unberechenbare Silikonhöhlen, beziehen sich noch auf eine mythologische Dimension der Geschlechterverhältnisse, welche immer dazu da war, Grausamkeit, Indifferenz und Unvereinbarkeit innerhalb und zwischen den Geschlechtern anzuerkennen, zu vermitteln und zu transformieren. Heute zieht die Abschaffung des Patriarchats leider vielerorts auch die Abschaffung des Männlichen selbst nach sich und viele der auf diese Weise entsorgten Männer empfinden die leibhaftigen Frauen erotisch vampirisch, da sie sehr wohl die männliche Begehrensenergie haben wollen, damit letztendlich aber doch nichts anfangen können. Dieses Nichts-mehr-anfangen-Können mit den Männern ist vielleicht auch einer der Hauptgründe für den Rückzug der Frauen aus der Bezogenheit zum Männlichen in eher selbst bezogene Autarkiebestrebungen. Vor diesem Hintergrund erscheinen der forsche Umgang mit aseptischen Phallussurrogaten oder die Flucht in „gefühlsechte“ Körperöffnungen als praktikable Befriedigungsstrategie. Wenn auch der traurigen Art - als knallharte oder gallertartig wabernde Zuflucht in die Geschichtslosigkeit. Dort hängen derzeit Männer wie Frauen gleichermaßen fest. Was aber ist in diesem Geschlechterzusammenhang unter „Geschichtslosigkeit“ zu verstehen? Während das Reale immer eine Spur Fiktion brauche, um überhaupt real zu sein, baue die Pornographie auf das fiktionslos Reale ohne jede Metaebene, sagt Slavoj Zizek in seinem Film „The perverts guide to cinema“ und umreißt damit den Unterschied dessen, was in der griechisch antiken Welt als zivilisiert oder barbarisch verhandelt wurde. Nicht Moral spielt in dieser Unterscheidung eine Rolle, sondern die Fähigkeit, sich in der Welt als zoon logon echon zu bewegen, als ein sprachbegabtes Lebewesen, das seine exponierten Mitteilungsmöglichkeiten für ein selbsttätig handelndes und gelingendes Leben zu nutzen weiß. Oder eben auch nicht. Gerade auch in Bezug auf die erotische Verkörperung hatten die Griechen ein reiches Spektrum an Inszenierungen, Erzählungen, Ritualen und Institutionen, welche die belebende wie auch zerstörende Kraft des Eros zu feiern und zu bändigen suchten. Der entfesselte Eros war immer Teil oder Höhepunkt einer größeren Inszenierung, die ihn als Gott oder Dämon feierte und in einer das gesamte Leben spiegelnden, erhöhenden und begleitenden Mythologie beheimatete. Dabei war insbesondere der männliche Phallus zentrales Symbol für den entfesselten Eros und wurde mitunter - zum Beispiel bei den dionysischen Festzeremonien - als riesige Skulptur durch die Stadt getragen. Sogar Aphrodite, die Göttin der Schönheit, ist aus dem (abgeschnittenen) Phallus ihres Vaters entstanden. Was dies für Eros und Schönheit bedeutet, ist ein schier unerschöpfliches Dauerthema, sicher aber ist, dass Eros, Schönheit und rituelle Festlichkeit im antiken Griechenland in einem ursprünglichen Bezug zueinander standen, der sich auch über die Symbolkraft des Geschlechts mitteilte, das immer dramatische Vergegenwärtigung und nie bloße Abbildung intendierte. Diese Tradition greift Bianca Patricia wieder auf und bringt darstellend zur Sprache, was bislang genre-immanent der Sprachlosigkeit knallharter Realität anheim gefallen ist. Ursprünglich gedacht als Fetische der Geschichtslosigkeit und Idealpartner medial stimulierten Pornosex’ werden die Pornopuppen und Sexutensilien bei Bianca Patrizia zu Schlüsseln, die mit der Geschichte wieder in Bezug bringen. Die Mischarrangements aus gespenstisch „naturgetreuen“ Sexattrappen für Männer und der aggressiv inszenierten Künstlichkeit weiblicher Spielzeuge erzählen symbolisch die Geschichte einer schleichenden Entfremdung und Versachlichung der realen Verhältnisse, die das Erotische kaum mehr als etwas in der Begegnung und Gegenseitigkeit Lebendiges oder lebendig Gewesenes erinnern. Der Schmerz der Männer über den Rückzug und Verlust der Frauen, sowie deren böses Erwachen darüber, dass die Ambivalenz zwischen Totalaneignung und Totalablehnung der männlichen Potenz nicht in komplettierende Erfüllung sondern in die subtile Täter-Opfer-Erfahrung eines resonanzvergessenen und notgenerierten Geschlechterraubs mündet, wird in Bianca Patrizias Photographien wertfrei thematisiert. Zu vielfältig sind die Möglichkeiten der Interpretation, als dass die Bilder hier endgültige Antworten leisten müssten oder könnten. Vielleicht sind diese Puppen und Attrappen tatsächlich „Sinnbilder passiver Menschlichkeit“ und Gegenstände, die „man nicht zu schonen braucht“, wie Theodor Däubner schon zu Anfang dieses Jahrhunderts schreibt, Sinnbilder, die die Schonungslosigkeit der menschlichen „als-ob“ Verhältnisse auf analoge Weise mitteilen können. „Nature Morte – Sehnsucht“ ist nicht nur eine Ansammlung von Symbolen der Funktion und Sehnsucht, die unsere kollektiv praktizierte Fiktion von Liebe, Sexualität, Glück, Erfüllung und Begierde widerspiegeln, sondern auch ein Ausstieg aus Rachsucht und Eskapismus in die Anerkennung und Zurschaustellung der Verhältnisse. So betrachtet initiiert Bianca Patrizia mit ihren Photographien die Transformation der Frauen von Erinnyen zu Eumeniden und bricht eine Lanze für die dringend anstehende Emanzipation der Männer in einen „gefühlsechten“ Bezug zu sich selbst und in die Unterscheidungskraft, Eumeniden von Erinnyen lebensglücktauglich zu trennen.
(wie Hans Bellmer seine libertinären Puppen in der ersten Hälfte des 20. Jhd. auch nannte, aus: Puppen, Körper, Automaten - Phantasmen der Moderne, hrsg. von Pia Müller-Tamm und Katherina Sykora, Köln 1999, S.259) |
"Of dummies and poetic exciters - Bianca Patricia’s re-enchantment of gender" Text by Claudia Fischer
Some things are seldomly visible, even though they are available in abundance. Their subterranean rivers of permanent supply and quiet demand flow in great volume and unnoticed. The market of often elaborately manufactured genital substitutes is just such a market of abundance. Container loads of strange plastic dildos and multifunctional abdomens that “feel real” are sent all over the world. Bianca Patricia has pulled a few boxes of mail order goods out of these rivers and arranged the bizarre objects to form irritating still lifes. The photographs which were thus created both show the viewer and conceal the photographed objects before him. He is quickly pulled into the images’ subtle desire to display, which picture – visually hyperreal – vessel-like, solitary and sparse arrangements of different single objects, irritating potpourris made up of sex gadgets and genitalia as well as Mannerist assemblies of sumptuous piles of fruit. What appears aesthetically pleasing to the eye at first glance seems disturbingly beautiful already on the first meta level. Having surfaced out of the smutty and dim light of generalized and generalizable eroticism, the sex toys now appear ethereal, delicate and fragile. They radiate a subtle coolness and quiet melancholy, which tends more toward highlighting the unfulfilled and unfulfillable about them, rather than the blazing arousal with which the manufacturers advertise them. The pale torsi, phalli and other equipment lie next to eachother without a history and in silence – just as the lonely fucking-unfucked sex with the substitutional objects, which must be artificially brought up to body temperature, is without history and silent. Even so, these compositions seem rather delicate and elegiac as peculiar “poetic exciters”. Photography as a medium and mode of transport of such an effect, typically masks the entire haptic and olfactoric level of association, without which the objects do not work as generators of desire. The imagined or indeed real pornographic film which usually accompanies the handling of genital surrogates remains oddly lifeless or indeed even becomes impossible. Interestingly, the photos are still better able to capture the underlying feeling created by touching the objects than real contact is able to convey. The astonishment and curiosity with which one initially fondles these bizarre replicas of real genitalia are simply too great. The lingering impression made by the lifeless and cold materials, the sweet smell of silicone and the pale colours, is one of subtle necrophilia and the vague feeling that one has been dealing with the perfumed undead: with lifeless vampires constantly wanting to be fucked, who drink sperm instead of blood and who never fuck back. The imitations of phalli on the other hand seem more like futuristic tools seperated from their original context of physicality and masculinity and are made to provide the autonomous satisfaction of several female needs at once. They are design objects, kitchen utensils and of course substitutional phalli all in one and thus make ideal equipment to supplement the autonomy of jaded metropolitan Amazons. Whereas the ancient Amazons were certainly not averse to maleness in their warlike and sororal community, modern metropolitan Amazons – as depicted in the group picture in Cologne’s high court – often simply resort to fighting eachother with the cut of cocks of their fathers, brothers and bygone or current lovers. As a hyperreal or bizarre plastic device the male phallus no longer reminds one of the gushing blood or the piercing pain of the emasculation of men, by means of which the scene could probe the depths of mythology, but instead degrades the erect penis to the ridiculous gadget of a few angry women. The studied posturing of a self-sufficient and excessive form of female self-display shows that the phalli and the staged anger of the women on the Amazon picture no longer have a related but instead a referential character. Today’s Amazons have abolished maleness (with all of it’s attributes) as a real exterior reference and now fill the irritating holes of occasional loneliness with plastic surrogates that are always hard. Such internalization and the robbing of maleness can only go unpunished as long as the Amazon community is sworn to unanimity and no male interest group objects in the name of emancipation. But as soon as the mental hardening brought about by artificial constant penetration becomes unbearably painful, the modern Amazons regurgitate their synthetic helpers and attack eachother with these ideologically charged truncheons: in their negligees and hoping that some steadfast knight who still has a cock will see them and find them irresistable. Such an “immediate” meeting of the sexes is of course, despite converse conditioning, the collectively murmured fantasy mantra. At the same time, presumably few societies have fallen so deeply into the chasm between medial glorification of desire on the one hand, and a real celebration of autistic desire on the other, as our’s has. Neither the emasculation of men and the aseptic sensual handling by women of the disconnected phallus, nor the flight of men before vengeful and lustless women into equally lustless but at least not unpredictable silicone cavities, refer any longer to the mythological dimension of the relationship between the sexes, which always recognised, conveyed and transformed cruelty, indifference and incompatibility between the sexes. Today the abolition of patriarchy unfortunately often also entails the abolition of maleness and many of the men disposed of in this way experience women in the flesh as erotic vampires, since they do want the male energy of desire, but are then unable to deal with it. This inability to deal with men anymore is maybe also one of the main reasons for women’s retreat from relatedness to maleness toward more self-involved attempts at autarchy. With this in mind, the brisk handling of the aseptic phallus surrogates or the flight into body orifices that “feel real” seems like a practicable strategy for gaining satisfaction. A sad one though – as a tough or shaky run into ahistoricity. That is where men and women are presently stuck. But what does “ahistoricity” mean with regard to this relationship of the sexes? In his film “The pervert’s guide to cinema” Slavoj Zizek says that whereas the real always needs a trace of fiction in order to be real, pornography builds on the real without fiction or any hint of a meta level and he then goes on to discuss the difference between what the ancient Greeks called civilized or barbaric. Morality is not important with regard to this distinction, but rather the ability to move through this world as a zoon logon echon, a creature able to speak and use its communicative skills in order to lead a life that is self-acting and successful. Or not. Particularly in connection with erotic personification the Greeks used a wide spectrum of productions, stories, rituals and institutions which celebrated or subdued the both invigorating and destructive power of Eros. The unleashed Eros was always a part of or indeed the climax of a large production which celebrated him as a god or a demon and placed him within a mythology that reflected, exalted and accompanied the whole of life. Particularly the male phallus was a central symbol for the unleashed Eros and was also – for example at the Dionysian festive ceremonies – carried through the city as a giant sculpture. Even Aphrodite, the goddess of beauty, was created out of the (cut off) phallus of her father. Whatever this may mean for Eros and beauty is an almost inexhaustible question which continues to generate interest. It is certain however that in ancient Greece Eros, beauty and ritual festivity were related in an original way which was also communicated via the symbolic power of genitalia. This was intended as a form of dramatic visualization and never as a mere reproduction. This tradition is revived by Bianca Patricia as her images speak out on the speechlessness of the tough reality typical of the genre. Originally intended as fetishes of ahistoricity and as the ideal partners for media-stimulated porno sex, in the hands of Bianca Patricia the porno dolls and sex utensils become keys which achieve a reconnection with history. The mixed compositions made up of spooky true-to-life sex dummies for men and the aggressively manufactured artificiality of women’s toys symbolically tell the story of a creeping alienation and objectification of real circumstances which is barely reminiscent of eroticism being or having been something that lives off encounters and reciprocity. Bianca Patricia’s photographs address in an impartial way the pain of men created by the retreat and loss of women and women’s rude awakening concerning the fact that the ambivalence between total appropriation and total rejection of male potency does not lead to complete fulfilment but rather to the subtle offender-victim experience of robbery of genitalia which is devoid of resonance and driven by privation. The possibilities for interpreting the pictures are too great for them to have to or to be able to deliver any final answers. Maybe these dolls and dummies really are “emblems of passive humanity” and objects which “do not need to be spared”, as Theodor Däubner writes already at the beginning of this century, emblems which communicate the ruthlessnes of human “as-if” relationships in analogous manner. “Nature morte – Sehnsucht” is not just a collection of symbols of function and longing which reflect our collectively practiced fiction of love, sexuality, happiness, fulfilment and desire, but also a withdrawal from vindictiveness and escapism in a move toward recognition and display of circumstances. When seen in this light, Bianca Patricia is initiating the transformation of women from Erinyes to Eumenides with her photographs and is thus taking a stand for the urgent emancipation of men toward a relationship with themselves that “feels real” and the ability to discern between Eumenides and Erinyes with a view to furthering happiness in their lives.
(as Hans Bellmer also called his libertine dolls in the first half of the 20th century from: Puppen, Körper, Automaten - Phantasmen der Moderne, Eds. Pia Müller-Tamm und Katherina Sykora, Cologne 1999, p.259) |